Ist verschwommenes Sehen nach der Katarakt OP normal?

Ja, verschwommene Sicht nach einer Grauen Star Operation ist in der Regel normal und oft ein Teil des Heilungsprozesses. Direkt nach der Operation können Patienten eine verschwommene Sicht erleben, die sich wie ein leicht trüber Schleier über das Sichtfeld legt. Dieses Gefühl kann variieren, manchmal wird es als milchiges oder nebliges Sehen beschrieben. 

Die verschwommene Sicht kann durch mehrere Faktoren verursacht werden, einschließlich vorübergehender Schwellungen, kleiner Blutungen oder der Anpassung des Auges an die neue Intraokularlinse. Während dieser Phase können auch leichte Unschärfen oder Schwankungen im Sehvermögen auftreten, die sich jedoch meist von selbst bessern.

Wie lange ist die Sicht getrübt?

Nach einer Kataraktoperation ist es normal, dass die Sicht für eine kurze Zeit getrübt ist. Direkt nach der Operation können Patienten eine verschwommene oder neblige Sicht erleben, die in der Regel innerhalb weniger Tage bis zu einer Woche allmählich klarer wird. 

  • Erste Woche: In den ersten Tagen nach der Operation ist verschwommenes Sehen sehr häufig. Viele Patienten bemerken eine deutliche Verbesserung ihrer Sehkraft innerhalb der ersten Woche.
  • Erste Monat: Bei den meisten Patienten stabilisiert sich die Sehkraft innerhalb der ersten vier Wochen nach der Operation, und die meisten erleben eine Klarheit und Schärfe des Sehens, wie man sie vor dem Katarakt kannte.

Wann sollte man sich Sorgen machen?

  • Länger anhaltende Trübungen: Wenn die verschwommene Sicht länger als ein paar Wochen anhält und keine Verbesserung eintritt, sollte der Augenarzt kontaktiert werden.
  • Plötzliche Verschlechterung: Jede plötzliche Verschlechterung der Sehkraft nach der anfänglichen Heilungsphase ist ein Grund zur Sorge und sollte sofort ärztlich untersucht werden.
  • Symptome von Nachstar: Ein Nachstar (sekundärer Katarakt) kann sich entwickeln und zu erneuter Trübung der Sicht führen. Dies kann einige Monate oder sogar Jahre nach der ursprünglichen Operation auftreten und erfordert eine einfache, schmerzfreie Laserbehandlung (YAG-Laser-Kapsulotomie).
  • Anzeichen von Infektionen oder Entzündungen: Symptome wie starke Schmerzen, starke Rötung des Auges, Lichtempfindlichkeit oder eine starke Verschlechterung des Sehvermögens können auf eine Infektion oder Entzündung hinweisen und sollten sofort medizinisch abgeklärt werden.

Ursachen für die verschwommene Sicht nach Grauer Star OP 

Normaler Heilungsprozess

Nach einer Grauen Star Operation (Kataraktoperation) kann die Sicht vorübergehend getrübt sein, was Teil des normalen Heilungsprozesses ist. 

1. Heilung der Schnittstelle

  • Ursache: Während der Operation wird ein kleiner Schnitt in die Hornhaut gemacht, um die getrübte Linse zu entfernen und eine künstliche Intraokularlinse (IOL) einzusetzen.
  • Auswirkung: Die Heilung dieser Schnittstelle kann vorübergehend die Klarheit des Sehens beeinträchtigen, bis das Auge vollständig geheilt ist.
  • Heilungsprozess: Innerhalb weniger Wochen heilt die Schnittstelle, und die Sicht wird klarer.

2. Anpassung an die neue Linse

  • Ursache: Die Intraokularlinse (IOL), die während der Operation eingesetzt wird, erfordert eine Anpassungsphase, in der sich das Auge und das Gehirn an die neue Sehkraft gewöhnen.
  • Auswirkung: Während dieser Anpassungszeit kann die Sicht verschwommen oder verzerrt erscheinen.
  • Heilungsprozess: Diese Anpassung erfolgt normalerweise innerhalb weniger Wochen, wobei die Sehkraft kontinuierlich klarer wird.

Hornhautödeme und Schwellungen

1. Trauma durch die Operation

  • Ursache: Die Kataraktoperation beinhaltet das Entfernen der trüben Linse und das Einsetzen einer künstlichen Intraokularlinse (IOL). Dieser chirurgische Eingriff kann die Hornhaut, die vordere klare Schicht des Auges, mechanisch belasten.
  • Auswirkung: Das durch die Operation verursachte Trauma kann zu einer Schwellung (Ödem) der Hornhaut führen, da das Gewebe auf die Manipulation reagiert. Diese Schwellung verursacht eine vorübergehende Trübung der Sicht.
  • Heilungsprozess: Die Schwellung der Hornhaut ist in der Regel vorübergehend und klingt innerhalb weniger Tage bis Wochen ab, wodurch die Sicht allmählich klarer wird.

2. Flüssigkeitsansammlungen

  • Ursache: Die chirurgische Manipulation kann auch zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in den Schichten der Hornhaut führen. Dies ist bekannt als Hornhautödem.
  • Auswirkung: Flüssigkeitsansammlungen stören die normale Klarheit der Hornhaut, indem sie das Licht streuen, das durch die Hornhaut in das Auge fällt. Dies führt zu verschwommener oder trüber Sicht.
  • Heilungsprozess: Das Hornhautödem verringert sich normalerweise mit der Zeit, oft durch die Verwendung von entzündungshemmenden und abschwellenden Augentropfen, die helfen, die Flüssigkeit abzubauen und die Klarheit der Hornhaut wiederherzustellen.

3. Iatrogenes Ödem

  • Ursache: Manchmal kann das Hornhautödem durch die eingesetzten medizinischen Geräte während der Operation verursacht werden, wie zum Beispiel durch den Kontakt der chirurgischen Instrumente mit der Hornhaut.
  • Auswirkung: Dies führt zu einer mechanischen Belastung und Schädigung der Hornhautzellen, die daraufhin Flüssigkeit einlagern und anschwellen.
  • Heilungsprozess: Mit entsprechender Behandlung und Ruhe verringert sich dieses Ödem in den meisten Fällen, und die normale Sehfähigkeit kehrt zurück.

Entzündungen und Infektionen 

Nach einer Grauen Star Operation (Kataraktoperation) kann die Sicht durch Entzündungen und Infektionen getrübt sein. Diese Komplikationen sind relativ selten, können jedoch die Heilung beeinträchtigen und zu vorübergehenden oder sogar dauerhaften Sehstörungen führen, wenn sie nicht richtig behandelt werden. 

1. Postoperative Entzündungen

  • Ursache: Entzündungen nach der Operation sind eine natürliche Reaktion des Körpers auf die chirurgische Manipulation. Sie treten auf, weil das Auge versucht, die durch den Eingriff verursachten Schäden zu heilen.
  • Auswirkung: Entzündungen können zu Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen im Auge führen, insbesondere in der Hornhaut und der Makula, dem zentralen Teil der Netzhaut. Diese Schwellungen können die Lichtdurchlässigkeit der Hornhaut und die Funktion der Netzhaut beeinträchtigen, was zu verschwommener oder getrübter Sicht führt.
  • Heilungsprozess: Entzündungshemmende Augentropfen und Medikamente werden häufig verordnet, um die Entzündung zu reduzieren und die Heilung zu unterstützen. Die meisten Entzündungen klingen innerhalb weniger Tage bis Wochen ab, was zu einer Verbesserung der Sehkraft führt.

2. Postoperative Infektionen

  • Ursache: Obwohl selten, können Infektionen nach der Operation auftreten, wenn Bakterien oder andere Mikroorganismen in das Auge gelangen. Dies kann während oder nach der Operation geschehen, insbesondere wenn postoperative Hygienemaßnahmen nicht strikt eingehalten werden.
  • Auswirkung: Infektionen können zu schweren Entzündungen und Eiterbildung führen, was das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen kann. Symptome einer Infektion können starke Rötung, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit, vermehrtes Tränen und eine deutliche Verschlechterung der Sehkraft sein.
  • Heilungsprozess: Infektionen erfordern eine sofortige medizinische Behandlung mit antibiotischen Augentropfen oder systemischen Antibiotika. In schweren Fällen kann eine zusätzliche chirurgische Intervention erforderlich sein, um die Infektion zu kontrollieren und die Schäden zu beheben.

Verschwommenes Sehen durch Nachstar (sekundärer Katarakt) 

Ein Nachstar, auch als sekundärer Katarakt bezeichnet, ist eine häufige Komplikation nach einer Kataraktoperation. Er tritt auf, wenn sich die hintere Kapsel der Linse, die bei der Operation im Auge verbleibt, eintrübt. Diese Kapsel ist die Membran, die die ursprüngliche Linse des Auges umhüllte und nach der Entfernung der trüben Linse als Halterung für die neue künstliche Intraokularlinse dient.

Ein Nachstar kann sich Monate bis Jahre nach der Kataraktoperation entwickeln. Die genaue Zeitspanne variiert von Patient zu Patient, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass Symptome innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Operation auftreten.

Ursachen des Nachstars

Die Hauptursache für einen Nachstar ist die Vermehrung von verbliebenen Linsenepithelzellen auf der hinteren Kapsel. Diese Zellen können sich im Laufe der Zeit vermehren und eine trübe Schicht bilden, die das einfallende Licht streut und somit die Sicht verschlechtert.

Symptome des Nachstars

Die Symptome eines Nachstars ähneln denen des ursprünglichen Grauen Stars und umfassen:

  • Verschwommenes Sehen: Patienten bemerken oft eine allmähliche Verschlechterung der Sehschärfe, als ob der Graue Star zurückgekehrt wäre.
  • Blendempfindlichkeit: Lichtempfindlichkeit und vermehrte Blendung, insbesondere bei hellem Licht oder nachts.
  • Trübe oder verschwommene Sicht: Ein allgemeines Gefühl, dass die Sicht durch einen Schleier beeinträchtigt ist.
  • Verschlechterung der Nah- oder Fernsicht: Je nach Position und Ausmaß der Trübung kann die Fähigkeit, nahe oder entfernte Objekte klar zu sehen, beeinträchtigt sein.

Nachstar behandeln mit der YAG-Laser-Kapsulotomie

Der YAG-Laser (Yttrium-Aluminium-Granat-Laser) ist ein präzises medizinisches Instrument, das in der Augenheilkunde verwendet wird, um die hintere Kapsel der Linse zu öffnen, wenn sie nach einer Kataraktoperation eintrübt. Dieser Eingriff wird als YAG-Laser-Kapsulotomie bezeichnet.

Ablauf der YAG-Laser-Kapsulotomie

  1. Vorbereitung: Der Patient sitzt vor einem speziellen Lasermikroskop. Zur Vorbereitung werden Pupillenerweiternde und betäubende Augentropfen verabreicht, um das Auge zu betäuben und die Pupille zu erweitern.
  2. Positionierung: Der Augenarzt richtet den Laser präzise auf die trübe hintere Kapsel aus..
  3. Laseranwendung: Der YAG-Laser sendet schnelle, gezielte Lichtimpulse aus, die die trübe Kapsel durchtrennen und ein kleines Loch schaffen. Dadurch kann das Licht wieder ungehindert auf die Netzhaut fallen, was die Sehschärfe sofort verbessert.
  4. Dauer: Der gesamte Eingriff dauert nur wenige Minuten und ist in der Regel schmerzfrei.

Nachsorge: Nach der Behandlung kann der Arzt entzündungshemmende Augentropfen verschreiben, um eventuelle Reizungen zu lindern und die Heilung zu unterstützen.