Augenlasern nach der Grauen-Star-Operation (Katarakt OP): Nachstar behandeln oder Sehfehler korrigieren
Nach der Grauer-Star-Operation endlich wieder klar sehen – und dann plötzlich doch wieder verschwommenes Sehen? Keine Sorge, das liegt nicht an schmutzigen Brillengläsern, sondern könnte ein Nachstar sein – eine häufige, aber leicht behandelbare Trübung der Linsenkapsel. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der YAG-Laser die Sicht in Minuten wieder scharf stellt und ob auch Sehfehler nach der Katarakt-OP noch per Lasereingriff korrigiert werden können. Denn klar ist: Wer sich schon von seinem Grauen Star verabschiedet hat, sollte sich nicht mit einem neuen Schleier zufriedengeben!
Nachstar nach einer Grauer Star Operation:
Der so genannte Nachstar ist eine der häufigsten Gründe für eine Folgebehandlung nach dem Einsetzen der Kunstlinse.
Was ist ein Nachstar und wie entsteht ein Nachstar?
Ein Nachstar ist eine spätere Trübung der hinteren Linsenkapsel, die nach einer Grauer-Star-Operation auftreten kann. Obwohl die eingetrübte Linse bei der Katarakt-OP entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt wird, bleibt die hintere Linsenkapsel als natürliche Halterung für die neue Linse im Auge bestehen. In manchen Fällen kommt es dort nach einiger Zeit zu einer Eintrübung, die das Sehvermögen wieder beeinträchtigen kann – ähnlich wie beim ursprünglichen Grauen Star.
Wie entsteht ein Nachstar?
Nach der Implantation der Kunstlinse können sich verbliebene Linsenepithelzellen im Kapselsack vermehren und zu einer Vernarbung oder Trübung der hinteren Linsenkapsel führen. Diese Zellen gehören zur natürlichen Regeneration des Auges, können jedoch in manchen Fällen eine sichtbehindernde Eintrübung verursachen.
Ein Nachstar kann bereits wenige Monate nach der Operation des Grauen Stars auftreten, manchmal aber auch erst nach mehreren Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine solche Trübung der Linsenhinterkapsel entwickelt, liegt je nach Patient bei 20 bis 30 %.
Warum beeinträchtigt ein Nachstar das Sehvermögen?
Wenn sich die hintere Linsenkapsel eintrübt, kann das Licht nicht mehr ungehindert auf die Netzhaut gelangen. Dadurch entstehen Symptome wie:
- Verschwommenes Sehen, ähnlich wie vor der Grauer-Star-Operation
- Erhöhte Blendempfindlichkeit, vor allem bei hellem Licht
- Schleier oder Schatten im Sichtfeld
- Allgemeine Verschlechterung des Sehvermögens
Ist der Nachstar eine Komplikation oder eine normale Folge?
Formal gesehen handelt es sich um keine Komplikation. Die Eintrübung der Linsenhinterkapsel entsteht nicht durch einen Fehler bei der Operation, sondern ist eine natürliche Reaktion des Auges. Es handelt sich also nicht um eine Komplikation nach der Operation, sondern um einen Prozess, der bei manchen Patientinnen und Patienten auftritt.
Wie häufig tritt ein Nachstar auf?
Die Wahrscheinlichkeit für einen Nachstar hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die individuelle Heilungsreaktion des Auges, die eingesetzte Kunstlinse und die Technik der Katarakt-Operation. Insgesamt entwickeln etwa 20 bis 30 % der Patientinnen und Patienten innerhalb der ersten zwei bis fünf Jahre nach der OP einen Nachstar.
Nachstar mit dem YAG-Laser entfernen: So funktioniert die Laserbehandlung
Die Behandlung des Nachstars mit dem YAG-Laser erfolgt ambulant und erfordert weder einen chirurgischen Schnitt noch eine Betäubung mit Spritzen. Stattdessen werden die Pupillen mit Augentropfen erweitert, um dem Arzt oder der Ärztin eine bessere Sicht auf die hintere Linsenkapsel zu ermöglichen. Der Ablauf ist einfach und dauert nur wenige Minuten:
- Vorbereitung: Die Augenärztin oder der Augenarzt gibt spezielle Augentropfen, um die Pupille zu erweitern und den Augeninnendruck zu stabilisieren.
- Kontaktglas aufsetzen: Ein kleines Kontaktglas wird vorsichtig auf die Augenoberfläche gesetzt, um das Auge ruhig zu halten und den Laserstrahl gezielt zu fokussieren.
- Lasereingriff: Mit kurzen, präzisen Laserimpulsen entfernt der YAG-Laser die trüben Stellen in der hinteren Linsenkapsel. Dadurch entsteht eine kleine Öffnung, durch die das Licht wieder ungehindert auf die Netzhautgelangen kann.
- Nachkontrolle: Nach der Laserbehandlung werden zur Vorbeugung von Folgekomplikationen nochmals Augentropfen verabreicht, um den Augeninnendruck zu stabilisieren.
Ist die Laserbehandlung schmerzhaft?
Nein! Die YAG-Laserbehandlung ist vollkommen schmerzfrei. Die meisten Patientinnen und Patienten empfinden lediglich ein leichtes Druckgefühl oder sehen kurze Lichtblitze während des Eingriffs.
Wann ist die Sicht wieder klar?
In vielen Fällen verbessert sich das Sehvermögen bereits direkt nach der Laserbehandlung. Bei manchen kann es jedoch ein paar Stunden oder Tage dauern, bis sich die Augen vollständig an die neu gewonnene Klarheit gewöhnt haben.
Gibt es Risiken oder Komplikationen?
Die Behandlung mit dem Laser ist sehr sicher, dennoch können in seltenen Fällen leichte Komplikationen auftreten:
- Vorübergehende Blendempfindlichkeit nach dem Eingriff
- Leichte Augenreizungen oder trockene Augen für einige Tage
- Sehr selten: Ein Anstieg des Augeninnendrucks oder eine Reizung der Netzhaut
In der Regel verschwinden diese Symptome innerhalb weniger Tage von selbst oder lassen sich mit Augentropfen gut behandeln.
Kann man einen Sehfehler nach der Katarakt-OP noch mit Lasereingriff korrigieren?
Grundsätzlich ist das Augenlasern nach einer Grauer-Star-Operation möglich – aber oft gar nicht nötig. Denn moderne Multifokallinsen, die bei der Katarakt-OP eingesetzt werden, korrigieren nicht nur die Linsentrübung, sondern auch vorhandene Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Alterssichtigkeit. Dadurch können viele Patientinnen und Patienten nach der Operation des Grauen Stars sogar auf eine Brille verzichten.
Wann ist ein Lasereingriff nach der Katarakt-OP überhaupt sinnvoll?
In einigen Fällen kann es trotzdem vorkommen, dass sich das Sehvermögen nach der Kunstlinsenimplantation nicht optimal einstellt. Dies kann verschiedene Gründe haben:
- Monofokallinsen wurden eingesetzt: Diese korrigieren meist nur die Ferne oder Nähe, nicht aber beide gleichzeitig.
- Leichte Fehlsichtigkeit bleibt bestehen: Manche Patientinnen und Patienten haben nach der OP noch eine geringe Rest-Kurzsichtigkeit oder -Weitsichtigkeit, die sie als störend empfinden.
- Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) ist noch vorhanden: Falls diese nicht durch eine spezielle torische Linse ausgeglichen wurde, kann sie nachträglich mit einem Lasereingriff korrigiert werden.
- Sehverschlechterung durch andere Faktoren: Falls sich das Sehvermögen nach der OP verändert, kann ein Augenlasereingriff manchmal helfen, die Sicht wieder zu verbessern.
Welche Methoden gibt es zur Korrektur nach einer Katarakt-OP?
Falls sich nach der OP doch noch eine Fehlsichtigkeit zeigt, gibt es mehrere Möglichkeiten zur Nachkorrektur:
- Augenlasern (z. B. Femto-LASIK oder Trans-PRK)
- Besonders geeignet bei geringen Rest-Fehlsichtigkeiten
- Sicher und effektiv, wenn die Hornhaut dick genug ist
- Nicht möglich, wenn die Hornhaut zu dünn oder andere Augenprobleme vorhanden sind
- Austausch der Kunstlinse
- Falls die eingesetzte Linse nicht optimal ist, kann sie durch eine andere ersetzt werden
- Selten nötig, aber in manchen Fällen die beste Lösung
- Zusätzliche Linsenimplantation (Add-On-Linsen)
- Wird in seltenen Fällen genutzt, um z. B. eine fehlende Nah- oder Fernsicht auszugleichen