Symptome trockener Augen: Sicca-Syndrom erkennen
Jucken, Brennen, das Gefühl, ständig etwas im Auge zu haben – viele Menschen kennen diese Beschwerden, ohne zu wissen, dass dahinter das sogenannte Sicca-Syndrom stecken kann. Trockene Augen gehören zu den häufigsten, aber oft unterschätzten Augenerkrankungen. Wer die Symptome trockener Augen rechtzeitig erkennt, kann gezielt gegensteuern und schwerwiegendere Schäden an Hornhaut oder Bindehaut vermeiden. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten sollten – und wann ein Besuch beim Augenarzt sinnvoll ist.
Was sind trockene Augen und was ist das Sicca-Syndrom?
Trockene Augen – auch als Sicca-Syndrom oder medizinisch Keratokonjunktivitis sicca bezeichnet – entstehen, wenn entweder zu wenig Tränenflüssigkeit produziert wird oder die Zusammensetzung des Tränenfilms gestört ist. In beiden Fällen wird die Augenoberfläche nicht mehr ausreichend befeuchtet.
Die Folge: Der schützende Tränenfilm kann verdunsten, reißt zu früh auf oder verteilt sich nicht gleichmäßig über die Hornhaut. Das Auge verliert dadurch wichtige Schutz- und Nährstoffe, was zu ersten Symptomen wie Trockenheitsgefühl, gereizten Augen, Brennen oder Fremdkörpergefühl im Auge führt.
Das Sicca-Syndrom zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Augen – und betrifft immer mehr Menschen, etwa durch Bildschirmarbeit, trockene Heizungsluft, Kontaktlinsen, Allergien oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
Die häufigsten Symptome trockener Augen:
Trockene Augen machen sich durch eine Vielzahl an typischen Symptomen bemerkbar. Wer diese Warnsignale früh erkennt, kann rechtzeitig handeln, um die Augenoberfläche zu schützen und die Beschwerden zu lindern.
Brennende, gereizte Augen
Ein häufiges Symptom trockener Augen ist ein brennendes Gefühl – so, als wäre das Auge ständig gereizt. Dieses Brennen entsteht, wenn der Tränenfilm instabil wird und die Hornhaut nicht mehr ausreichend mit Tränenflüssigkeit, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Die Benetzungsstörung der Augenoberfläche führt zu Rötung und Überempfindlichkeit.
Fremdkörpergefühl und Kratzen
Viele Betroffene berichten über ein Fremdkörpergefühl im Auge – als ob ein Sandkorn unter dem Lid steckt. Das Gefühl entsteht, wenn die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit nicht mehr stimmt und die Lider beim Blinzeln über eine zu trockene Bindehaut oder Hornhaut gleiten. Dieses Reiben kann auf Dauer die Hornhaut schädigen.
Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen
Ein weiterer Hinweis auf das Sicca-Syndrom ist plötzliche oder häufige Lichtempfindlichkeit. Gleichzeitig kommt es oft zu verschwommenem Sehen, da die Verdunstung des Tränenfilms die optische Klarheit einschränkt. Gerade beim Wechsel von hell zu dunkel – etwa beim Autofahren – wird das als besonders störend empfunden.
Müde Augen und Druckgefühl
Besonders gegen Abend oder nach längerer Bildschirmarbeit fühlen sich die Augen müde, schwer oder druckempfindlich an. Das liegt daran, dass der Lidschlag vor dem Monitor seltener wird und der Tränenfilm dadurch schneller verdunstet. Dieses Druckgefühl ist ein deutliches Anzeichen, dass die Tränenproduktion nicht mehr ausreicht.
Wann sind die Augen besonders von den Anzeichen fehlender Tränenflüssigkeit betroffen?
Nicht nur Krankheiten, sondern auch äußere Einflüsse und alltägliche Verhaltensweisen können den Tränenfilm aus dem Gleichgewicht bringen – mit spürbaren Folgen für die Augen. In bestimmten Situationen verschärfen sich die Symptome trockener Augen deutlich.
- Trockene Luft durch Heizungen oder Klimaanlagen: Besonders im Winter oder in klimatisierten Räumen verdunstet der Tränenfilm schneller. Die Augen reagieren dann mit Trockenheitsgefühl, Rötung und Brennen.
- Lange Bildschirmarbeit: Beim Arbeiten am Computer sinkt die Frequenz des Lidschlags, was die Benetzung der Augenoberfläche stört. Das fördert Reizungen, Fremdkörpergefühl und verschwommenes Sehen.
- Wind, Rauch oder UV-Licht: Diese Umwelteinflüsse reizen die Bindehaut und Hornhaut, beschleunigen die Verdunstung der Tränenflüssigkeit und führen zu gereizten, geröteten Augen.
- Kontaktlinsen: Auch sie können bei schlechter Zusammensetzung des Tränenfilms oder wenig Tränenflüssigkeit die Augenoberfläche zusätzlich austrocknen und zu Beschwerden führen.
Besonders häufig treten die Symptome morgens nach dem Aufwachen oder abends bei ermüdeten Augen auf – dann, wenn die Tränenproduktion ohnehin reduziert ist.
Was hilft: Augentropfen und Tipps für den Alltag
Wer die Symptome trockener Augen frühzeitig erkennt, kann gezielt gegensteuern. Tränenersatzmittel – z. B. mit Hyaluronsäure und Dexpanthenol – können den Tränenfilm stabilisieren und die Augenoberfläche beruhigen. Achten Sie darauf, Augentropfen ohne Konservierungsmittel zu verwenden, wenn Sie sie mehrmals täglich benötigen.
Im Alltag helfen einfache Maßnahmen:
- Ausreichend blinzeln – besonders bei Bildschirmarbeit
- Trockene Luft vermeiden, Räume regelmäßig lüften
- Kontaktlinsen reduzieren oder durch eine Brille ersetzen
- Trinken Sie genug – auch das unterstützt die Tränenproduktion
- Augen schonen, bei Bedarf eine Pause einlegen
Bei anhaltenden Beschwerden oder veränderten Symptomen ist eine Abklärung durch den Augenarzt ratsam. So kann festgestellt werden, ob eine ernsthafte Benetzungsstörung der Augenoberfläche oder eine verstopfte Tränenableitung vorliegt.